Der Kosmos der Barbaren
Kosmopolitische Notizen zu Arendts Kritik der Menschenrechte und ihrer Diagnose der Neuzeit
DOI:
https://doi.org/10.57773/hanet.v12i1.491Abstract
„Es ist, als ob eine globale, durchgängig verwebte zivilisatorische Welt Barbaren aus sich selbst heraus produzierte, indem sie in einem inneren Zersetzungsprozeß ungezählte Millionen von Menschen in Lebensumstände stößt, die essentiell die gleichen sind wie die wilder Volksstämme oder außerhalb aller Zivilisation lebender Barbaren.“
Mit diesem Satz schließt Hannah Arendt ihre Betrachtungen zur Aporie der Menschenrechte unter der Kapitelüberschrift Der Niedergang des Nationalstaats und das Ende der Menschenrechte in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, welches 1951 zuerst in englischer Sprache erschienen ist. Arendt zeigt darin die Verknüpfung zwischen der Idee der Menschenrechte und der Idee des Nationalstaats auf; vor allem aber macht sie deutlich, dass die Produktion von Staatenlosen gerade ein Effekt souveräner Nationalstaaten ist.
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