Claude Lanzmann über seinen neuen Film „Der letzte der Ungerechten“
Aus einem FAZ-Interview am 27. Mai 2013:
Auch Hannah Arendt äußerte sich sehr negativ über die Judenräte.
Sie war für mich der zweite Grund, diesen Film zu machen, eine alte Geschichte. Ich lasse Adolf Eichmann in einem total neuen Licht erscheinen. 1962 hatte ich mich kaum für den Prozess in Jerusalem interessiert. Später begriff ich, wie schlecht er geführt worden war. Von Ignoranten und Dilettanten. Ben Gurion hatte ihn gewollt, gewissermaßen als Gründungsakt des Staates Israel. Es war ein schmutziger Prozess. Hannah Arendt, die ihn von weitem verfolgte, hat viel Schwachsinn über ihn geschrieben. Die Banalität des Bösen ist vor allem die Banalität der Schlussfolgerungen von Frau Arendt. Eichmann war kein blasser Bürokrat, sondern ein Teufel, ein fanatischer Antisemit, gewalttätig, korrupt." Mehr