Tobias Albrecht: Handeln und Kritik. Politik und Gesellschaftstheorie nach Arendt und Adorno, Frankfurt a.M. 2022. Campus Verlag 310 Seiten
DOI:
https://doi.org/10.57773/hanet.v12i1.525Abstract
Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist vermehrt konstatiert worden, dass die kritische Gesellschaftstheorie eines Politikbegriffs bedarf und eine kritische Theorie des Politischen sich mit ihren sozialen Voraussetzungen beschäftigen muss, um zur Kritik gegenwärtiger Gesellschaftsverhältnisse beitragen zu können (z.B. in der Debatte zwischen Wolfgang Streeck und Jürgen Habermas im Hinblick auf die Finanzkrise 2007/8; vgl. auch Bohmann/Sörensen 2019). Ohne diese grundlegenden gesellschaftlichen Voraussetzungen des Politischen zu berücksichtigen, wird auch die Frage nach dem Verhältnis von Gleichheit und Differenz nicht angemessen analysiert werden können, von der Seyla Benhabib voraussagte, dass sie eine Bewährungsprobe für eine kritische Gesellschaftstheorie darstellt (Benhabib 1997). Kritische Gesellschaftstheorien und kritische Theorien des Politischen stehen also vor enormen Herausforderungen, die durch die Postkolonialen Theorien noch verstärkt werden. Innerhalb dieses Kontextes werden die Schriften von Hannah Arendt und Theodor W. Adorno zu Stichwortgebern der Gegenwartsdiagnose und dies mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen, wie die jüngst veröffentlichen Studien zu Hannah Arendt von Juliane Rebentisch und Marie-Luise Knott zeigen (Rebentisch 2022; Knott 2022). Zudem gibt es schon eine längere Diskussion über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schriften von Arendt und Adorno (vgl. Auer/Rensmann/Schulze Wessel 2003; Weissberg 2011).
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