Soziale Medien - Ein (kosmo-politischer) Erscheinungsraum?
DOI:
https://doi.org/10.57773/hanet.v12i1.494Abstract
Der Beitrag betrachtet soziale Medien entlang Hannah Arendts Begriffsgerüst eines Erscheinungsraums und widmet sich der Frage, was für eine Form des Miteinanderseins sozialen Medien eignet und ob eine Pluralität im Sinne Arendts in sozialen Medien möglich ist. Arendt wird hier im Ausgang einer phänomenologischen Lesart weitergedacht, wodurch das intersubjektive ‚Zwischen‘ des Welthaften in den Fokus gerät. Zunächst nimmt sich der Beitrag des Weltbegriffs Arendts an, der, so die Argumentation, erst in Anlehnung an ihre Philosophie des Erscheinens und ihrer Intersubjektivitätstheorie zu seiner vollen Reife gelangt. Anschließend wird die Tendenz zur Selbstdarstellung in sozialen Medien daraufhin geprüft, ob sie einen pluralen Erscheinungsraum sozialer Medien von Beginn an verschließt. Es wird die These vertreten, dass soziale Medien zwar die Möglichkeit eines pluralen Erscheinungsraums implizieren, ihre Aktualität und Infrastruktur jedoch oftmals das In-Erscheinung-Treten des Arendtschen ‚Wer-einer-ist‘ verdecken und somit das virtuelle Handeln und Sprechen von Personen der stetigen Gefahr von Anonymität ausgesetzt sind, was in der Folge die Versperrung einer gelebten Pluralität in öffentlichen Erscheinungsräumen bedeuten würde.
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