Ausgabe 2, Band 13 – August 2024
Zwischen Vergangenheit und Zukunft/ Between Past and Future: HannahArendt.net zum 25. Jubiläum
Evelyn Höfer
Zum 25. Jubiläum des Journals kamen am 04. Mai 2024
Redaktionsmitglieder, Autor:innen, Rezensent:innen und Freund:innen von Zwischen
Vergangenheit und Zukunft/Between Past and Future
Zur
Eröffnung der Workshops erzählte Wolfgang Heuer über
die Anfänge von
Die zweite Sektion widmete sich der Gegenwart/Present bei Arendt. Frauke Kurbacher und Moritz Riemann moderierten vier Kurzvorträge, die die Einschätzungen der Redner:innen dazu darstellten, wie die Dinge mit Arendt heute liegen. Der erste Beitrag der Sektion stammte von Tobias Matzner, der aufzeigte, wie Arendt für ein Nachdenken über Datenschutz und eine Kultur der Digitalität fruchtbar gemacht werden kann. Matzner bezog sich dabei unter anderem auf ein relationales Denken nach Arendt und ihre Begriffe des Öffentlichen und Privaten. Marie Luise Knott unterstützte ihren Kurzvortrag mit einem Video der israelischen Künstlerin Yael Bartana. Im Workshop wurde so der Diskurs darüber geöffnet, wie mit Arendt über die gegenwärtige Situation in Israel nachgedacht werden kann. Thematisiert wurden dabei die Herausforderungen der Polyperspektivität sowie die Frage, ob der/die Andere tatsächlich gedacht werden kann. Im Anschluss sprach Marieke Borren über das Mitleid bei Arendt. Sie stellte damit eine Emotion in den Fokus, die sich in einer Unmittelbarkeit zeigt und sich auf nichts anderes, als das pure Menschsein bezieht. Borren sprach hier von einer Verantwortlichkeit für das Menschliche, die angesichts von Globalisierungsprozessen zunehmend von Bedeutung sei. Wout Cornelissen bot in seinem Kurzvortrag einen Einblick in die Arbeiten der kurz zuvor erschienen kritischen Ausgabe von The Life of the Mind. Die kritische Edition steht auf der Basis viellagiger, unfertiger Ausarbeitungen Arendts, wie Cornelissen berichtete. Besonders das Kapitel zum Willen habe die Editeur:innen vor Herausforderungen gestellt.
Zukunft/Future war der thematische Schwerpunkt der dritten Sektion, in der Maike Weißplug, Claudia Hilb, Roger Berkowitz, Helmut König und Evelyn Höfer eine hybride, bilinguale Podiumsdiskussion zum Thema „Ein Element der Kritik in jedem Experiment: Mit und gegen Arendt über die Zukunft denken“ führten. Die Diskussion wurde von Sven Thomas moderiert. Zentrale Frage der Diskussion war, welche Gedanken Arendts erhellend für die Zukunft wirken und inwiefern sie in gegenwärtige und zukünftige Krisen hilfreich eingebracht werden können. Zum Beispiel wurde hier Arendt Begriff der Erdgebundenheit im Kontext der ökologischen Krise angesprochen. Grundsätzlich stand zur Diskussion, wie Nachdenken über die Zukunft gemäß Arendt verstanden werden kann. Den Abschluss des Workshops bildeten One-Minutes-Statements zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Arendt, die Maria Robaszkiewicz und Wolfgang Heuer von über dreißig Freund:innen des Magazins aus allen Weltteilen zusammengestellt haben.
Der Workshop war ein produktiver, kritischer Austausch in feierlicher und kollegialer Atmosphäre. Schon während des Workshops stand fest, dass dieser Austausch weiter intensiviert und wiederholt werden soll.